Kann man Sterben üben?
Von der lebensbejahenden Kraft eines symbolischen Sterbeprozesses.
Am Ende des Lebens wird es oft deutlich, ob ich mit mir im Reinen bin.
In dem aus indigener Wurzel stammenden Ritual der Sterbehütte geht es genau darum. Hier lässt sich Sterben ‚üben‘. Hier können alte, nicht mehr lebensdienliche Blockaden sterben und losgelassen werden.
Hier findet Begegnung und Aussprache mit wichtigen (auch schon verstorbenen) Personen und eigenen inneren Anteilen deiner Persönlichkeit, statt. Hier kann Versöhnung geschehen.
Bevor in einem Seminar das Ritual stattfindet, gibt es eine Vorbereitungszeit. Sie ermöglicht dir, eine Ausrichtung zu finden und all die Dinge zu besprechen, die dich beschäftigen und dir wichtig sind. Im Ritual selbst wirken die feinen Energien von Vertrauen und Hingabe. Von Freilassen und Abschließen.
Im direkten Anschluss an die Sterbehütte oder das Sterbelager gehst du in den daneben liegenden Bestimmungskreis über. Er symbolisiert das große Nicht-Wissen, das Mysterium, den Ort zwischen dem Tod und des wieder geboren Werdens. Es ist ein heiliger Ort, an dem du nichts falsch und nichts richtig machen kannst. Hier darfst du in die Stille deines Seins lauschen und das Neue in dein Leben einladen.
Kann man sterben üben?
Vielleicht ist das nicht das richtige Wort? Oder doch?
Naturgestützte Prozessbegleitung – zu innerer Freiheit und Selbstliebe
Eine einjährige Ausbildung
Frieden schließen mit dem was ist
Ich habe dir nie gesagt wie sehr ich dich liebe Ich habe dir nie gesagt wie sehr du mich verletzt hast Ich habe die nie gesagt wie wunderbar du bist Ich habe dir nie gesagt wie wenig ich mich von dir gesehen gefühlt habe
Ich habe mir nie eingestanden wie einsam ich war Ich habe mir nie eingestanden wie liebevoll ich war Ich habe mir meine Potentiale klein geredet Ich habe mich begrenzt
Ich hätte damals gerne ja gesagt Ich hätte damals gerne Nein gesagt Ich hätte dir damals vertrauen können Ich hätte damals gehen sollen.
Ich kann es nicht mehr rückgängig machen Ich kann es nicht ungeschehen machen Ich kann nicht mehr mit dir darüber sprechen Ich kann es nicht nachholen
Ich kann lernen innerlich nicht wegzulaufen Ich kann lernen meine Tränen zu lieben Ich kann lernen mit mir Frieden zuschließen Ich kann lernen Ja zu sagen.
Oktober 2024
Im Februar erwacht die Natur aus ihrem Sterbeprozess, aus ihrem langen Winterschlaf, aus ihrer natürlichen Sterbehütte. Die Knospen von Bäumen und Sträuchern schwellen sichtbar an und die Sonne scheint länger und kraftvoller.
Die Öffnung ins Leben, ins Sichtbare und Neue, vollzieht sich ganz langsam von alleine und kann durch nichts gedrängt werden. Die natürliche Phase des Sterbens, des Rückzugs ins Dunkel, Stille und halt gebende Erdreich neigt sich ihrem Ende zu. Die Natur gebiert sich neu ins Leben.
Die Wende hat stattgefunden.
Dieser natürliche Prozess von Vergehen und Werden, kann analog zum rituellen Prozess in einer Sterbehütte gesehen werden. Der Mensch zieht sich an einen Ort in der Natur zurück, um sein Leben Revue passieren zu lassen und zu prüfen, was getan und geklärt werden muss, um ganz loslassen zu können. Er gibt sich ganz hin. Es stirbt symbolisch, um mit der Kraft des Anfangs wiedergeboren zu werden.
Analog zum wiederkehrenden Licht/Leben im Februar, drängen auch in ihr/ihm die neuen Lebenskräfte nach außen. Was als Sehnsucht im Inneren der Dunkelheit erträumt wurde, gebiert sich neu ins Leben.
In der Begleitung vieler Menschen konnte ich beobachten, dass ein gelungener innerer Wandel, eine gelungene persönliche Weiterentwicklung, die Folge eines befriedeten inneren Prozesses ist. Eines Prozesses, dem eine tiefe Sehnsucht vorangeht.
Auch als Menschheit stehen wir an diesem Punkt, an dem die Sehnsucht nach tiefgreifendem Wandel spürbar ist – ohne zu wissen, wie das geht.
Eine Antwort auf diese große Frage bietet Mahatma Gandhi an:
„Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünscht für die Welt.“
Ins Leben sterben
In jedem inneren Sterbeprozess
liegt dein Erwachen
In jedem inneren Sterbeprozess
erwacht dein Lied
In jedem inneren Sterbeprozess
erwacht deine Freude
In jedem mutigen Schritt deines Loslassens,
erwacht dein Frieden
In jedem friedlich gesprochenem Wort liegt ein Wunder
und in jedem Wunder ruht Gott
Mit jedem kleinen Wunder trägt er dich fort
von deinen Widerständen gegen die Liebe
Die Liebe, die fließen will, tief in deinen Alltag hinein
Die Liebe, die dich mit allem Verbinden will
Mit jedem Menschen,
jedem Baum, jeder Blume, jedem Vogel und jeder Wolke.
Kommst du mit?
Dezember 2023
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